Die SPD Fraktion im Sindelfinger Gemeinderat, fordert gemeinsam mit den SPD-Ortschaftsrätinnen aus Maichingen Hannah-Lea Braun und Helga Klitsch, Darmsheim, eine Generationen-gerechte Gestaltung der „Richtlinien zum Erhalt einer Sindelfinger Berechtigungskarte“. „Der Antrag dazu wurde in der letzten Sitzung des Gemeinderates von uns eingebracht und soll im neuen Gemeinderat und kommenden Haushalt beraten werden“, so der Fraktionsvorsitzende Axel Finkelnburg.
„Die Sindelfinger Berechtigungskarte ist sehr hilfreich, doch sie kommt bislang fast ausschließlich ärmeren Familien mit Kindern zugute, nicht jedoch Mitbürgerinnen und Mitbürgern unserer Stadt, die von Altersarmut betroffen sind. Und diese Zahl der Menschen wächst. Es ist eine Frage der Generationengerechtigkeit“, erläutert Birgit Wohland-Braun den Antrag der SPD Fraktion: “Wie für Schülerinnen und Schüler aus ärmeren Familien fordern wir für diese Rentnerinnen und Rentner vergleichbare Kostenermäßigungen und Leistungen. Dazu gehört beispielsweise das Angebot eines günstigen Mittagessens. Zahlreiche Senioren- und Pflegeheime bieten bereits einen offenen Mittagstisch, doch von Altersarmut Betroffene können sich auch dies oft nicht leisten.“
Genauso das Angebot des Martinslädle, des Sindelfinger Tafelladens. Hier sind sich Hannah-Lea Braun und Helga Klitsch einig, „Bürgerinnen und Bürger aus Maichingen, Darmsheim und den weiter von der Innenstadt entfernten Stadtteilen können das Angebot gar nicht wahrnehmen, der Weg dorthin ist zu weit, die Busfahrkarte zu teuer.“
Gleiches gilt für die Senioren-Stadtranderholung im Täle „Urlaub ohne Koffer“, hier erhalten sogar Bezieherinnen und Bezieher des „Böblinger Bonuspasses“ für das Sindelfinger Angebot eine Ermäßigung, nicht jedoch Sindelfingerinnen und Sindelfinger mit Berechtigungskarte. Für Familien gibt es jedoch die Ermäßigung für Ferienangebote der Stadt und der Vereine.
Es sind ca 3,5 % der Bevölkerung laut Statistischem Bundesamt, die von Altersarmut betroffen sind. Sie trifft vor allem Frauen. So auch in Sindelfingen. Die wichtigste Voraussetzung für den Erhalt einer Berechtigungskarte für Rentnerinnen und Rentner ist, dass sie neben ihrer Rente noch eine zusätzliche Grundsicherung des Staates brauchen, um Ihren Lebensunterhalt zu sichern. „Eine solche Grundsicherung erhalten nur Rentnerinnen und Rentner, die lediglich eine monatliche Rente von max. 800€ haben, mehr als die Hälfte von ihnen sogar weniger als 400 €. Das ist Altersarmut.“ so Axel Finkelnburg.